Dreschmaschine

  • Sonnewalde, um 1880 (mit Erneuerungen bis 1960) 
  • Holz, Eisen, L 116 × B 110 × H 119 cm
  • NLM VJ 5041/90 


Dieser frühe Zeuge der Landmaschinentechnik ist ein Vorläufer der heutigen Mähdrescher.

 

Jahrhundertelang mähte man das Getreide mit Sicheln und Sensen, drosch mit dem Dreschflegel und gewann dadurch die lebensnotwendige Nahrung und die Körner für eine neue Aussaat.

 

Die Arbeit mit dem Dreschflegel über Wochen hinweg war Schwerstarbeit. Kein Wunder, dass man versuchte, diesen wichtigen Arbeitsgang zu erleichtern. Erste Erfindungen reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, doch erst nach 1850 kamen in Deutschland funktionstüchtige Maschinen auf den Markt. Die kleinen, einfachen »Stiftendrescher« waren zunächst auf Kurbelantrieb von Hand ausgelegt. Wie an unserem Beispiel sichtbar, ist hier bereits der Handbetrieb auf maschinelles Dreschen durch einen pferde- und ochsengetriebenen Göpel umgestellt. Die Teile der Vorrichtung für die Anbindung des Göpels befinden sich an der linken Seite. Rechts ist das Antriebsrad zu erkennen.

 

In der Niederlausitz wurde 1856 in Gassen die erste Landmaschinen-Fabrik von Theodor Flöther gegründet. Außerdem sind die Berliner Fabriken von K. Beermann und Eckert zu nennen, die beide viele Geräte in der Niederlausitz verkauft haben.

 

1907 bestanden noch fast doppelt so viele Betriebe mit Göpel gegenüber den Dampf-Dreschmaschinen. Eine weitere Entwicklung bewirkte die Elektrifizierung nach dem Ersten Weltkrieg ab 1920. Elektromotoren wurden zunehmend zur Antriebsquelle der Dreschmaschinen bis zum allmählichen Einsatz von Mähdreschern ab 1955.

 

aus: Begleitbuch zur Ausstellung „Luckau - Tor zur Niederlausitz. Mensch, Kultur, Natur.",  Luckau 2008, S. 125 (Autor: Helga Tuček)