Modell einer Dampfmaschine

  • Langengrassau, 1922  
  • Eisen, Messing, Kupfer, Holz und Glas, L 53 cm 
  • Leihgabe aus Privatbesitz 


Dieses Modell ist das Meisterstück von Max Sange. Er erhielt dafür am 24. Juni 1922 in Liebenwerda, das damals zur preußischen Provinz Sachsen gehörte, seinen Meisterbrief als Schlosser. Sange baute in seinem Modell originalgetreu die 1903 in Langengrassau in Betrieb genommene Dampfmaschine der Zimmerei und des Sägewerkes Niedergesäß, vormals Gebrüder Kölling, nach. Hersteller war die Maschinenfabrik Buckau-Wolf in Magdeburg, neben Borsig eine der frühesten bereits 1838 gegründeten deutschen Maschinenfabriken. Man kann annehmen, dass Sange diese Dampfmaschine in Betrieb gesehen hat und ihre Funktionsweise genauestens kannte, denn die Firma seines Vaters war mit der jährlichen Wartung dieser Dampfmaschine beauftragt.

 

Vater August Sange, in Dahme geboren, hatte 1887 die Firma in Langengrassau gegründet. Max Sange führte mit seinem Bruder Gustav den Familienbetrieb unter dem Namen Gebr. Sange Landmaschinen weiter, den Enkel Max übernahm. Noch heute existiert der Betrieb, inzwischen in vierter Generation, als Metallbau W. Rode. Die Dampfmaschine des Sägewerks wurde zwei Jahre nach der Übernahme durch den VEB 1971 verschrottet. Bis zuletzt war sie funktionstüchtig.

 

aus: Begleitbuch zur Ausstellung „Luckau - Tor zur Niederlausitz. Mensch, Kultur, Natur.",  Luckau 2008, S. 123 (Autor: Helga Tuček)